Montag, 8. Oktober 2012

everything happens for a reason♥

Ich schreite einen langen Gang entlang. Vorbei an den Leuten, die mich mein Leben lang begleitet haben. Vorbei an den Leuten, die mich hintergangen und verraten haben. Vorbei an denen die mich täglich zum Lachen bringen, für die ich mein Leben opfern würde. Ich schreite entlang und es regnet Blumen von oben. Unendlich viele, welche mir den Weg weisen. Einen Weg mit Ziel. Hinter mir sehe ich, wie sich einige der Leute, an denen ich zuvor vorbei gelaufen bin, einreihen. Sie bilden eine Reihe hinter mir und beschreiten meinen Weg mit mir. Sie folgen mir. Einige verschwinden auch wieder in der Masse an Menschen welche am Rande stehen und ein paar Neue kommen hervor. Sie haben ganz unterschiedliche Gesichtsausdrücke. Einige weinen, andere lachen oder schauen Neutral. Doch trotzdem sind alle Blicke auf mich gerichtet. Einige reden miteinander und andere schweigen sich an. Einige haben Bücher in ihrer Hand, welche sie mir reichen. Ich lese immer nur die Überschriften, weil ich weiter muss und nur flüchtig über die Bildbände schauen kann. Sobald ich sie gelesen habe, habe ich einen kleinen Film vor Augen, der mir zeigt was ich mit diesem Erlebnis verbinde. Ich sehe auch die Personen, die dazu gehören. Die genauso wie ich zu diesem Erlebnis gehören und ich weiß, dass sie mir das Buch hingehalten haben. Denn was sie mir da eigentlich geben sind meine Erinnerungen. Die Erlebnisse, die mein Leben prägen. Bei einigen muss ich anfangen zu grinsen, doch es gibt auch welche, wo mir Tränen in die Augen geraten und ich tief in mir drin einen Stich spüre, der erst nach einigen Schritten verschwindet. Als ich mich einmal kurz umdrehe, sehe ich viele Gesichter die mir bekannt vorkommen. Gesichter, die ich schon ganz am Anfang bemerkt habe. Alle lachen mich an und ich vergesse alles um mich herum. Langsam gehe ich rückwärts weiter und sehe wie sich eine Person von hinten durch die Massen kämpft. Eine Person die mir noch nie so wirklich aufgefallen ist. Sie streckt ihre Hand nach mir aus, doch ich verfehle sie. Verfehle sie und spüre dabei etwas, was ich noch nie gespürt habe. Ich spüre wie mein Herz zusammen zuckt und sehe wie sich Narben bilden. Narben der Vergangenheit, des Verlustes. Bevor ich anfange zu weinen, setze ich meinen Weg lieber fort. Also drehe ich mich wieder um und versuche das zu vergessen was ich gesehen habe. Versuche weiterzuschreiten ohne mich umzudrehen. Doch das fällt mir verdammt schwer, bis eine andere Person auf mich zukommt. Sie nimmt meine Hand und ich spüre, dass sie diese nicht mehr so schnell los lassen wird. Sie hält meine Hand und ich fange wieder an zu lachen. Vergesse den soeben erlebten Verlust und bin wieder glücklich. Als ich ein paar weitere Schritte gelaufen bin tippt mir etwas auf die Schulter. Ich merke sofort wer das ist. Ich drehe mich um und was ich da sehe erschaudert mich. Ich sehe die Person, die vorhin ihre Hand nach mir ausgestreckt hat. Doch dann drehe ich mich zur Seite und sehe in die Augen der Person, die meine Hand die ganze Zeit hält. Sehe, dass sich in ihren Augen tränen bilden und bringe es nicht übers Herz ihre Hand loszulassen. Schaffe es einfach nicht. Mit dieser Erkenntnis drehe ich mich um und beginne krampfhaft meinen Weg fortzusetzen. Aber immer mit einem komischen Gefühl im Bauch. Immer wieder drehe ich mich um und plötzlich weiß ich was ich tun muss. Ich lasse die Hand der Person los, die mich den ganzen Weg begleitet hat und renne zu der Person, dessen Hand ich schon immer halten wollte. Renne zurück, um sie zu holen.
Vorbei an den Leuten, die mir gefolgt sind. Ganz am Ende der Reihe finde ich sie. Ich greife nach ihrer Hand und schreite mit ihr zusammen wieder nach vorne. Dabei verliere ich einige Leute. Sie stellen sich einfach an die Seite, als hätten sie mich niemals gekannt. Als würden wir noch nie etwas miteinander zu tun haben. Doch mir fällt das nicht wirklich auf, denn ich bin einfach nur glücklich, denn ich habe die Person an der Hand, welche mir die ganze Zeit gefehlt hat. Mit ihr zusammen werde ich den Rest des langen Ganges beschreiten. Sie wird mich begleiten, wenn sich Leute entscheiden in die Reihe hinter mir zu treten oder aus ihr heraus zu gehen. Doch sie wird mir immer den nötigen Halt geben welche ich dafür brauche. Sie wird für immer bei mir sein. Hoffentlich.. hoffentlich für immer und ewig..

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